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Brief einer Konfirmandenmutter


Liebe Konfirmandinnen, liebe Konfirmanden,

nun rückt er immer näher, der Tag eurer Konfirmation – für mich auch die Konfirmation meines Kindes, dem Gott in der Taufe lebenslange Liebe versprochen hat. Schnell sind die Jahre vergangen, seit ihr alle von kleinen und unbeholfenen Kindern zu heute unabhängigen, selbständigen Jugendlichen herangewachsen seid. Manchmal die reine Freude für uns Eltern, und ich wäre nicht ehrlich, wenn ich anderes sagte, manchmal auch der reine Stress.

Ich erinnere mich noch gut an die Taufe von Ferdinand damals als zwei Monate altem Säugling. Unvergessen blieb mir der Rat unseres damaligen Pfarrers Renz, unser Kind nie als Eigentum, sondern immer als Leihgabe Gottes zu betrachten. Im Taufgottesdienst führte diese Bemerkung zu einem fröhlichen Lachen aller Anwesenden, der Sinn wurde erst bei längerem Nachdenken bewusst.
Ich danke Gott für die Jahre und Tage bis heute, die wir mit unserem Kind verbringen durften. Wir haben unser Möglichstes getan, um es vor Gefahren zu beschützen und behutsam auf das Leben vorzubereiten. Doch immer wieder ist da auch Gott gewesen, hat bewacht und beschützt. Hat Menschen geschickt, die unser Kind mit guten Worten und Taten begleitet haben, die wichtige Wege mit ihm gingen. Es war beruhigend zu wissen, dass wir die Verantwortung nicht alleine tragen, sondern stets begleitet wurden.

Nun habt ihr, liebe Konfirmanden, selbst die Entscheidung getroffen, Gottes Zusage lebenslanger Liebe zu Euch zu erneuern. Eine reife Leistung in einer Zeit, die uns vorgaukelt, dass wir keinen Hirten mehr brauchen, dass wir alles alleine schaffen, dass Gott in diese moderne Welt nicht mehr passt. Eine reife Leistung in einem Lebensabschnitt, in dem euch herkömmliche Gottesdienste langweilig vorkommen, weil ihr hingehen müsst und ihr vielleicht noch keine Form kennen gelernt habt, die eurem Alter entspricht. Eine reife Leistung in einer Gesellschaft, die Konfirmation zu einem wirtschaftlichen Spektakel degradieren will.

Gerade deshalb möchte ich euch zu eurer persönlichen Entscheidung beglückwünschen, euch noch einmal von Gott zusagen zu lassen, dass er im Leben immer dabei ist, dass er euch liebt, dass er euch nicht aus den Augen verliert, auch nicht, wenn ihr in Schwierigkeiten seid. Und so wünsche ich euch und uns mit den Familien eine segensreiche Konfirmation, einen gelungenen Festtag und grüße euch mit Worten von Theophil Askani:

Auch die Liebe Gottes ist wehrlos.
Man kann sie verlachen, vergessen und mit Füßen treten,
aber man kann sich auch darin bergen.
Sie hat keine Gewalt, aber sie hat Kraft, das ist ein Unterschied,
und man kann sich noch daran halten, wenn die Gewalten vergangen sind.

Sigrid Kliesch



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